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Diskussionsforum gegen Meinungsmache

T E I L N A H M E   A N   ( K ) E I N E R   V E R A N S T A L T U N G   M I T   A .   M Ü L L E R 

Am 13.3.2010 hatten sich drei Mitglieder der Neuen Richtung auf dem Ost-West-Forum in Gut Gödelitz bei Döbeln eingefunden, um einem Vortrag von Albrecht Müller, Autor verschiedener gesellschaftskritischer Bücher (u.a. „Die Reformlüge“) und Mitherausgeber der Website nachdenkseiten.de (mit über 5 Mio. Lesern pro Monat) zu lauschen. Müller, u.a. von 1973-82 Leiter der Planungsabteilung im Bundeskanzleramt und sieben Jahre SPD-Bundestagsabgeordneter, war an diesem Abend aber kurzfristig verhindert, da seine Frau einen schweren Herzinfarkt auf der Fahrt zur Veranstaltung erlitten hatte.
Das Programm wurde kurzfristig etwas verändert: ein anwesender Professor las aus Müllers neuestem Buch „Meinungsmache – Wie Politik, Wirtschaft und Medien uns das Denken abgewöhnen“ vor, anschließend sollte eine Diskussion darüber stattfinden.
Dem Publikum war zwar die Enttäuschung über das Fehlen Müllers anzumerken, es wahrte jedoch Contenance.
In den vorgelesenen Auszügen aus Müllers Buch machte der Autor u.a. deutlich, wie sehr die Medien unter Einfluß der Wirtschaft stehen und welche Gefahr dies für die Demokratie bedeutet.
Die darauffolgende Diskussion der ca. 250 anwesenden Personen machte deutlich, daß nahezu alle ein gewisses Unbehagen spüren, wenn sie über die derzeitige Entwicklung in Deutschland nachdenken.
Eine Dame, die sich als Psychologin vorstellte, erklärte, aus zahlreichen Gesprächen mit verschiedenen Personen habe sie erfahren, daß die Leute einfach nur noch Angst haben und auch deshalb nicht ihre Stimme gegen die Ungerechtigkeiten aufbegehren. Sie fürchten sich davor, ihren Arbeitsplatz zu verlieren, fürchten sich vor Repressalien durch Vorgesetzte oder durch Behörden.
All dies untergräbt die Meinungsfreiheit. Und ein Staat, in dem die Bevölkerung sich nicht mehr traut, frei ihre Meinung zu sagen, kann nicht mehr als demokratisch bezeichnet werden.
Ein älterer Bürger, offenbar mit Hochschulvergangenheit, brachte es auf den Punkt. Alle seien sich hier über die Mißstände wie bei fast jeder Diskussion in Gödelitz einig, doch am Ende gehen alle Teilnehmer wieder auseinander und verfallen in den alten Trott.
Kay Hanisch, Mitglied der Neuen Richtung, ergriff ebenfalls das Wort und rief die Anwesenden dazu auf, heute eben gerade so nicht zu verfahren. Jeder Einzelne von den Anwesenden sei aufgerufen, die heute gewonnenen Erkenntnisse an Freunde, Bekannte und Verwandte weiterzutragen. Man dürfe nicht zulassen, daß Angst das Bestimmende in einer Demokratie sei. Die Anwesenden applaudierten.
Ebenfalls stürmischen Applaus bekam ein Unternehmer, der erklärte, er habe seinen Fernseher aus dem Wohnraum verbannen müssen, quasi aus Notwehr.
Beim nachfolgenden Empfang im Gutshaus waren dann auch Einzelgespräche mit den anderen Gästen möglich. Es gelang uns, Kontakt zur Arbeitsgruppe Umwelt der TU Freiberg, welche ebenfalls angereist war, herzustellen.
Es war festzustellen, daß fast alle Anwesenden an diesem Abend erkannt haben, daß es in Deutschland so nicht mehr weitergehen kann, wie bisher. Der logische nächste Schritt wäre nun, in Opposition zu dem herrschenden Machtkartell zu treten!



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W A R U M   S C H W E I G E N   D I E   L Ä M M E R ? 


Ein Vortrag von Prof. Mausfeld

9.10.2019. Heute fand ein Vortrag in der Dresdner Kreuzkirche statt von Prof. Dr. Rainer Mausfeld, Wahrnehmungs- und Kognitionsforscher, der für seine Veröffentlichungen über Manipulation der Bevölkerung bekannt war. Auch ein Mitglied der Neuen Richtung besuchte diesen Vortrag.
Die Kreuzkirche am Altmarkt füllte sich zusehends. Gemischt war das Publikum und nicht wenige junge Leute zog der Vortrag an. Am Ende sollten die Hausherren der Kreuzkirche von ungefähr 1.500 Besuchern sprechen, die am heutigen Abend des Worten des westdeutschen Professors lauschten.

Mausfeld ging zunächst auf die „Friedliche Revolution ein, die keine war und vom Westen aufgekauft wurde.“ Die ostdeutschen Bürgerrechtler hätten gehofft, daß sich die Demokratisierungsbemühungen in der DDR auch auf die BRD auswirken, das sich beide Systeme annähern und so langsam den Boden für eine gleichberechtigte Wiedervereinigung bereitet wird.
1989 sei aber, so Mausfeld, nicht nur „der real existierende Sozialismus, sondern auch der sozialdemokratische Reformismus“ gescheitert und der Neoliberalismus setzte seinen Siegeszug fort.

Keine Herrschaftsform verfüge über solche ausgeklügelten Möglichkeiten zur Machterhaltung und ggggf -entfaltung wie der Kapitalismus – u.a. die Spaltung von oppositionellen Gruppen. Hier benannte er
als Beispiel die zunächst erfolgreiche Occupy-Bewegung gegen das Finanzkapital oder die „Gelbwesten“.

Der Kapitalismus ist in seiner Funktionslogik darauf angelegt, Verlierer im Überfluß zu produzieren, so Mausfeld. Da alle im Kapitalismus Konkurrenten sind, kommt auch keine gesellschaftliche Solidarität auf, selbst nicht unter den Verlierern. Die Herrschenden haben eine „kapitalistische Demokratie“ geschaffen, um eine Herrschaftsform zu haben, in der ihre Privilegien für einen langen Zeitraum nicht angetastet werden.
Dazu brachte Mausfeld ein Zitat von Wolfgang Schäuble aus dem Jahr 2015, der gesagt hatte: „Es darf nicht sein, daß Wahlen etwas an der Wirtschaftspolitik ändern.“

Dies entlarvt eigentlich unser politisches System als Farce. Es wird Demokratie vorgegaukelt, wo keine ist. Eine Erkenntnis, die sich in der Neuen Richtung schon länger auch durchgesetzt hat.

Die modernen Indoktrinationstechniken nehmen im Gegensatz zur klassischen Propaganda oft Formen an,
(z.B. „Soft Power“) die geschickt verschleiern, daß es sich um Propaganda handelt. So werden oft Floskeln in den Sprachgebrauch eingeführt, die für die Bürger positiv klingen, aber hinter denen sich Maßnahmen verbergen, die eigentlich gegen die Interessen der Bürger gerichtet sind. Zum Beispiel das Wort „Reformen“, also Erneuerung, aber dahinter verbergen sich immer neoliberale Maßnahmen, es wird irgend etwas privatisiert (und damit teurer) usw..

Laut Mausfeld kann der Kapitalismus, der sich ja der „Ewiges-Wachstum-Ideologie“ verschrieben hat, nur überleben und Krisen aussitzen, wenn er expandiert – entweder in andere Bereiche (z.B. Bildungswesen, Gesundheitswesen etc.) oder in andere Länder (siehe u.a. Jugoslawienkrieg 1999, Irakkrieg 2003 oder Libyenkrieg 2011).
Eine echte Demokratie sei dagegen die einzige Möglichkeit einen „zivilisatorischen Schutzwall“ gegen den Krieg einzurichten. In der Schweiz funktioniert dies ja recht gut.

Auf die Frage eines Chemnitzer Friedensaktivisten, warum die Leute so wenig bereit sind, sich politisch zu engagieren, beispielsweise für das Thema Frieden, obwohl sie die aktuelle Entwicklung doch stark betreffe, antwortete Mausfeld, daß die Menschen solche negativen Dinge bewußt verdrängen. Man könne heute gar nicht mehr leben ohne die Verdrängung. Jeden Tag würden den Menschen in unserer Gesellschaft so viele Entscheidungen abgenötigt, daß sie „entscheidungsabgesättigt“ und „empörungsgesättigt“ seien und deswegen einfach unliebsame Nachrichten ausblenden.

Die Quintessenz von Mausfelds Vortrag war, daß die Opposition die Spaltung überwinden muß und wieder in der Gesellschaft ein Gemeinschaftsgefühl erlebbar werden muß, denn die Herrschenden profitieren vom Zustand der Vereinzelung. Die Menschen müssen aber zusammenhalten.

Um einen praktischen Beitrag zur Überwindung der Spaltung der demokratischen Opposition zu bringen,
übergab ein Mitglied der Neuen Richtung Mausfeld nach dem Ende der Veranstaltung, die Gemeinsame Erklärung von 15 verschiedenen Organisationen zum 30-jährigen Wendejubiläum, welche Mausfeld mit sichtlichem Wohlwollen zur Kenntnis nahm.



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